9
Okt
2005

Ein Rettungshundler unter Jägern

Gestern bin ich hundeausbildungstechnisch "fremdgegangen" und habe beim Workingtest-Finale des ÖRC ("Österreichischer Retrieverclub") in St. Ulrich am Pillersee zugeschaut.
Kara's "Kindergartentante" Barbara Bachleitner aus Maria Schmolln, bei der wir seinerzeit in der Welpen- und Junghundschule waren, hat mich überredet, sie zu begleiten.
Sie ist Ausbilderin und Leistungsrichterin für Jagdhunde und eine der gefragtesten Dummy-Trainerinnen Österreichs.
Leute, das war wirklich ein superinteressanter Ausflug!!!!

Für die Noch-Nix-Wisser in Sachen Dummy-Training hier ein paar Erklärungen:

Ein Workingtest ist eine Arbeitsprüfung für Retriever, in der jagdnahe Situationen für die Arbeit nach dem Schuss, sprich Suchen und Apportieren des erlegten Wildes, simuliert werden. Denn für diese Arbeit wurden die Retrieverrassen ursprünglich gezüchtet.

Anstelle von echtem Wild werden mit Sand bzw. Styropor gefüllte Säckchen (sog. Dummies) benutzt, die entweder auf einen Schuss hin von einem Helfer geworfen oder von einer Maschine ("Dummy-Launcher") ins Gelände (das auch immer Wasser umfasst) katapultiert werden.
Der Hund sieht die Dummies (bis zu 5 nacheinander!) fliegen und fallen und muss sich die Fallstellen merken. Auf Anweisung des Hundeführers muss er die Dummies in der vom Richter vorgegebenen Reihenfolge (!) apportieren.
Diese Übung nennt man "Markieren" oder "Marking".

Weiters wird die sog. Freiverlorensuche, auch "Blinds" genannt, geprüft.
In einem Gelände werden außer Sicht des Hundes 5 Dummies versteckt. Der Hund muss das Suchgelände auf Anweisung seines Hundeführers abstöbern und mindestens 3 Dummies vorschriftsmäßig apportieren.

Neben triebiger Suche und korrektem Apport (Weichmäuligkeit!!) wird sehr, sehr großer Wert auf die Lenkbarkeit des Hundes gelegt! Man nennt das "Einweisen".
Auf unterschiedliche Pfeifsignale aus der Jagdpfeife bzw. entsprechende Handzeichen hin muss der Hund entweder bis zu 100m schnurgeradeaus laufen, absitzen und Sichtkontakt zum Hundeführer aufnehmen, nach links oder rechts laufen bzw. schwimmen.

In einer Übung, die "Walk up" heißt, gehen 5 Teams gleichzeitig ins Gelände und schicken die Hunde abwechselnd auf Richteranweisung zum Apport. In der höchsten Prüfungsstufe werden auch mehrere Hunde gleichzeitig ins Gebiet geschickt, wobei sie sich gegenseitig vollkommen zu ignorieren haben und nur ihren Job tun sollen.
Die Hunde, die gerade nicht dran sind, müssen "steady" sein, d.h. sie müssen konzentriert, aber völlig lautlos neben dem Hundeführer auf Anweisung warten. Ein Bellen oder leises Winseln wird mit Disqualifikation bestraft! Gleiches gilt für ein Losstarten ohne Anweisung.

Meiner Ansicht nach eine sehr anspruchsvolle Hundesportart, die vom Aufbau her der Rettungshundearbeit nicht unähnlich ist.
Erstaunt und beeindruckt hat mich der Drahtseilakt zwischen selbständiger, triebiger Suche nach dem Dummy einerseits und einem sehr hohen Lenkbarkeitsgehorsam, der hier gefordert wird.
Einige Teams haben wirklich unglaublich tolle Leistungen gezeigt!

Leider sind zu solchen Prüfungen nur Retrieverrassen zugelassen, sonst würde ich sowas mit meinem "Apportierberner" auch mal probieren - wo wir doch eine tolle Trainingsmöglichkeit direkt vor der Haustür hätten!
Noch besser würde meinem Fräulein Wichtig aber bestimmt die Sache mit der Hunderennbahn gefallen....*lechz*;-)

Es grüßt euch
Sabine mit Kara
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